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Heizkosten sparen: 10 Tipps vom Experten

Energiekrise und steigende Energiepreise zwingen Verbraucher zum Sparen. Heizkosten sparen können Mieter und Eigentümer mit unseren Tricks und Tipps. Neben der finanziellen Einsparung wird auch die Umwelt erheblich entlastet.

 

Expertentipps zum Heizkosten sparen auf einen Blick

 

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Checkliste Heizkosten sparen

Mit der immowelt Checkliste hast du alle Tipps zum Heizkosten sparen auf einen Blick.

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  • Individuell heizen: Nicht alle Räume der Wohnung müssen zu jeder Tageszeit gleich hohe Temperaturen haben. Je nach persönlichem Bedürfnis zu heizen, kann Heizkosten sparen.  

Einsparpotential: Pro Grad Celsius bis zu 6 Prozent des Brennstoffverbrauchs

  • Richtig lüften: Auch das richtige und regelmäßige Stoßlüften spart Heizkosten. Fenster nicht auf Kipp lassen und beim Lüften mit offenen Zimmertüren für Durchzug sorgen.

Einsparpotential: Bis zu 10 Prozent der Heizkosten lassen sich sparen.

  • Nachts Jalousien, Rollos und Vorhänge schließen: Heizkosten sparen können Verbraucher auch, wenn sie nachts die Fenster verhängen, damit keine wertvolle Wärme verlorengeht.

Einsparpotential: Gering. Jährlich können Verbraucher zwischen 10 und 20 Euro ihrer Heizkosten sparen.

  • Zimmertüren schließen: Unterschiedlich beheizte Räume können Energie kosten, wenn warme Luft in ein unbeheiztes Zimmer abzieht. Abhilfe schaffen geschlossene Zimmertüren.

Einsparpotential: Eher gering. Bis zu 20 Euro weniger Heizkosten müssen Verbraucher zahlen.

  • Fenster abdichten: Durch undichte Fenster geht eine Menge Wärme verloren. Abdichtband aus dem Baumarkt ist eine günstige Möglichkeit zum Nachrüsten.

Einsparpotential: Pro Fenster und Jahr können Verbraucher bis zu sieben Euro Heizkosten sparen.

  • Heizkörper entlüften: Damit die Heizkörper ihre volle Leistung bringen können, müssen Verbraucher sie regelmäßig entlüften.

Einsparpotential: Mittel. Verbraucher können bis zu 15 Prozent der Heizkosten sparen.

  • Heizung warten: Regelmäßige Wartung offenbart Verschleiß und beugt damit Schäden an der Heizung vor. Heizkörper können so auch optimal arbeiten.  

Einsparpotential: Hoch, denn auch schwere Schäden an der Heizung entstehen erst gar nicht.

  • Heizung richtig einstellen: Je niedriger die Außentemperatur umso mehr Energie braucht die Heizung, um ein Gebäude zu beheizen. Ist die Heizung richtig eingestellt, geht keine Energie verloren.

Einsparpotential: Mittel. Zwischen zehn und 15 Prozent Heizkosten sparen Verbraucher.

  • Hydraulischer Abgleich: Mit einem hydraulischen Abgleich werden alle Heizungen im Haus exakt aufeinander abgestimmt und verteilen die Wärme im Haus gleichmäßig.

Einsparpotential: Hoch. Ein hydraulischer Abgleich steigert die Effizienz um bis zu 15 Prozent, das spart Heizkosten.

  • Alte Heizungspumpe tauschen: Heizkosten sparen können Verbraucher durch eine neue effiziente Heizungspumpe. 20 Prozent des gesamten Energieverbrauchs entfallen auf die Heizungspumpe.

Einsparpotential: Sehr hoch, eine Investition von etwa 350 Euro hat sich meist schon nach rund vier Jahren amortisiert.

 

 
 
 
 
 

Tipp 1: Individuell heizen

Verbraucher, die ihre Heizung den eigenen Bedürfnissen entsprechend einstellen, können Heizkosten sparen. Denn meist benötigen sie nicht den ganzen Tag und die ganze Nacht die gleichen Temperaturen. „Für jeden Grad Celsius weniger sparen Verbraucher sechs Prozent ihres Brennstoffverbrauchs ein“, sagt Energieexperte Timo Leukefeld. Deswegen rät er, die Raumtemperatur nachts zu senken.

Aber auch tagsüber macht sich ein Grad weniger in den Wohnräumen im Geldbeutel schon bemerkbar: Ob 22 oder 21 Grad Celsius – den Unterschied spüren viele Verbraucher kaum.

 
 
INFO

Etwa 4 Grad Celsius liegen bei einem analogen, fünfstufigen Thermostatventil zwischen den einzelnen Heizstufen. Stufe drei heizt die Räume in der Regel auf etwa 20 Grad Celsius auf.
In der Regel reichen für die einzelnen Wohnräume folgende Temperaturen:

  • Wohn- und Arbeitszimmer: 20 Grad Celsius
  • Schlafzimmer: 16 Grad Celsius
  • Kinderzimmer: 21 Grad Celsius
  • Badezimmer: 22 Grad Celsius
 

Mit modernen Heizkörpern können Verbraucher die gewünschten Temperaturen zu den jeweiligen Tageszeiten genau einstellen. Der Vorteil ist, dass Verbraucher nicht selbst die Temperatur regeln müssen, sondern das automatisch geschieht. 

Nachrüsten können Sparer ihre Heizkörper auch mit programmierbaren Thermostaten. Diese E-Thermostate sind vor allem dann eine gute Investition, wenn in einem Haus verschiedene Lebensstile aufeinandertreffen. Für ein Einfamilienhaus lohnen sich 15 bis 50 Euro Investitionskosten pro Heizkörper für die Ausstattung mit E-Thermostaten meist eher nicht.

 
 

Maßnahmen zum Energiesparen

Mit Wirkung zum 1. September 2022 ist die Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung durch kurzfristig wirksame Maßnahmen (EnSikuMaV) in Kraft getreten. Mit der Verordnung werden bis 28. Februar 2023 Klauseln in Mietverträgen außer Kraft gesetzt, die Mieter zum Heizen auf eine festgelegte Mindesttemperatur verpflichten. So sollen Mieter mehr Energie sparen können. Doch Vorsicht: Mieter sind weiterhin verpflichtet, durch angemessenes Lüft- und Heizverhalten Schäden an der Wohnung, die zum Beispiel durch Schimmelbildung entstehen können, fernzuhalten.

 
 

Tipp 2: Richtig lüften

Auch mit der Art des Lüftens können Verbraucher Heizkosten sparen. „Wer sein Fenster dauerhaft gekippt hat, erzielt nur wenig Luftaustausch, die Raumluft wird kaum besser. Stattdessen kühlen die umliegenden Wände aus. Im schlimmsten Fall beginnen sie zu schimmeln“, erklärt Energieexperte Timo Leukefeld und rät zum Stoßlüften.

 
 
PRAXIS-TIPP

So kannst du richtig Stoßlüften

  • Etwa drei Mal am Tag für circa fünf Minuten lüften
  • Heizkörper ausmachen
  • Fenster und Innentüren weit öffnen
  • Fenster lange auf Kipp
  • Heizung aufgedreht lassen
 

Tipp 3: Nachts Jalousien, Rollos und Vorhänge schließen

Um Heizkosten zu sparen, sollten Verbraucher grundsätzlich darauf achten, dass so wenig Wärme wie möglich nach außen gelangt. „Hier schaffen schon Vorhänge, Jalousien und Rollos Abhilfe, da sie die Fenster von innen isolieren. Wer sie nachts – oder bei ungenutzten Räumlichkeiten auch tagsüber – geschlossen hält, kann jährlich Heizenergie im Wert von 10 bis 20 Euro sparen“, sagt der Energieexperte.

Achtung: Heizkörper während des Betriebs nicht mit Vorhängen zuhängen. So kann die warme Luft nicht im Raum zirkulieren und es wird mehr Energie benötigt.

 
 

Tipp 4: Zimmertüren schließen

In einer Wohnung gibt es meist stärker und weniger stark beheizte Räume. Um Heizkosten zu sparen, sollte kein Raum eine deutlich niedrigere Temperatur als die übrigen Zimmer haben. Zimmertüren zwischen unterschiedlich stark beheizten Räumen sollten außerdem geschlossen werden, damit kein Raum unnötig gewünschte Wärme verliert oder Räume unnötig beheizt werden.

Während des Stoßlüftens sollten die Zimmertüren hingegen geöffnet werden, damit die Luft zirkulieren kann. Idealerweise schaffen Bewohner einen Durchzug. 

 
 

Tipp 5: Fenster abdichten

Dichte Fenster können eine Menge Heizkosten sparen. Um zu überprüfen, ob die Fenster dicht sind, empfiehlt Timo Leukefeld einen einfachen Test: Ein Blatt Papier zwischen Fensterrahmen und Fenster zu klemmen und das Fenster schließen. Lässt sich das Papier aus dem geschlossenen Fenster herausziehen, ist das Fenster schlecht abgedichtet. „In diesem Fall ist eine nachträgliche Abdichtung sehr empfehlenswert“, sagt Leukefeld. Lässt sich das Papier nicht oder nur stark beschädigt herausziehen, ist das Fenster dicht.

Wer zugige Fenster hat, sollte diese nachträglich abdichten. „Hierfür reicht selbstklebendes Dichtband aus dem Baumarkt aus, das man auf den inneren Fensterrahmen aufbringt“, empfiehlt Leukefeld. Zehn Meter Dichtungsband kosten etwa 10 bis 15 Euro.

Mit dieser Maßnahme lassen sich circa sieben Euro Heizkosten pro Fenster und Jahr einsparen. Bei sieben Fenstern ergibt das eine jährliche Einsparung von 70 Euro.

 
 

Tipp 6: Heizkörper entlüften

Eine Heizung ist nicht komplett luftdicht, deshalb gelangt bei jedem Nachfüllen des Heizungswassers Luft hinein. Auch die Verbindungsteile sind minimal luftdurchlässig und beim Erwärmen des Wassers im Heizkessel entstehen ebenfalls kleine Luftbläschen. Wenn diese nicht rechtzeitig abgeleitet werden, gelangen sie in die Heizkörper.

Diese Luft sammelt sich dann im höchstgelegenen Heizkörper, da Gas nach oben steigt. „Das merken Verbraucher an Glucker-Geräuschen und daran, dass der Heizkörper nicht mehr richtig warm wird“, erklärt Timo Leukefeld. Bis zu 15 Prozent Heizkosten sparen können Verbraucher also auch, indem sie ihre Heizkörper regelmäßig mit einem Entlüftungsschlüssel entlüften.

 
 
PRAXIS-TIPP

So entlüftest du deine Heizung richtig:

  1. Umwälzpumpe abstellen
  2. Heizkörper aufdrehen
  3. Eimer oder ein Stück Stoff zum Auffangen von Flüssigkeit bereithalten
  4. Ventil mit Entlüftungsschlüssel aufdrehen und die Luft entweichen lassen
  5. Tritt Heizungswasser aus, das Ventil wieder schließen
  6. Heizungsdruck überprüfen
 

Tipp 7: Heizung warten

Eigentümer haben ein noch breiteres Feld an Möglichkeiten Heizkosten zu sparen. „Wer den Energieverbrauch im Haushalt senken möchte, sollte seine Heizung regelmäßig warten lassen, denn gewartete Anlagen arbeiten sparsamer und leben länger“, empfiehlt Leukefeld. Auch Verschleiß kann so früher erkannt und behoben werden, noch bevor ein Schaden entsteht.

In der Regel ist die Heizungswartung Aufgabe des Hauseigentümers. Er darf die Kosten allerdings als Betriebskosten auf den Mieter umlegen, sofern dies im Mietvertrag entsprechend vereinbart wurde.

 
 

Tipp 8: Heizung richtig einstellen

Je kälter es draußen ist, desto mehr Energie braucht ein Gebäude, um auf die gewünschte Innentemperatur zu kommen. „Daher ist es wichtig, die Heizkurve am Steuerregler des Heizkessels optimal einzustellen“, erklärt Energieexperte Timo Leukefeld.

Die Thermostate am Heizkessel sind mit mindestens einem Außentemperaturfühler verbunden. Die Heizung passt die Vorlauftemperatur dann entsprechend der Außentemperaturen automatisch an. Durch die richtigen Einstellungen sparen Verbraucher zwischen 10 und 15 Prozent ihrer Heizkosten.

Wer Heizenergie und Heizkosten sparen möchte, sollte die Heizkurve daher genau einstellen. Da die Heizkurve allerdings von vielen Faktoren abhängt und nicht linear verläuft, kann sie nicht ohne weiteres berechnet werden. „Da hilft nur anpassen und testen bis die Heizkurve optimal justiert ist“, so Timo Leukefeld.

Verbraucher sollten die Heizkörperventile so einstellen, dass die Räume die ideale Temperatur haben. Danach gilt es, innerhalb mehrerer Tage zu prüfen, ob die gewünschte Raumtemperatur und damit auch die benötigte Vorlauftemperatur erreicht werden. Sind sie zu niedrig, müssen die Parameter nach oben geregelt werden. Wenn sie zu hoch sind, müssen die Parameter nach unten geregelt werden.

Diese Parameter können Verbraucher einstellen:

  • Steilheit: Sie gibt an, um wie viel Grad die Vorlauftemperatur steigt oder sinkt, wenn sich die Außentemperatur um ein Grad Celsius ändert. Ist beispielsweise eine Steilheit der Heizkurve von 1,5 eingestellt, bedeutet das, dass sich die Vorlauftemperatur um 1,5 Grad Celsius verändert, wenn sich die Außentemperatur um ein Grad Celsius verschiebt. Je schlechter ein Haus gedämmt ist, desto steiler muss die Heizkurve eingestellt sein, um die Räume ohne Komfortverlust zu heizen.
  • Parallelverschiebung: Sie senkt oder hebt das Gesamtniveau der Vorlauftemperatur, ändert aber nichts am Kurvenverlauf beziehungsweise an der Steilheit. Ist es in den Räumen beispielsweise immer etwas zu kalt, muss das Niveau der Heizkurve angehoben werden. Wenn es zu warm ist, sollte es abgesenkt werden.
  • Nachtabsenkung: Sie ist eine Parallelverschiebung der Heizkurve nach unten, um über Nacht durch niedrigere Innentemperaturen Energie zu sparen.
  • Heizgrenze: Sie definiert die Außentemperatur, ab der die Heizung aufhört zu heizen. Je niedriger die Vorlauftemperatur eingestellt ist, desto flacher verläuft die Heizkurve und desto geringer ist der Energieverbrauch. Allerdings sollte die Kurve steil genug sein, damit alle Räume warm genug werden.
 
 

Tipp 9: Hydraulischer Abgleich

In vielen Heizsystemen besteht das Problem, dass Heizkörper in Räumen, die weit vom Heizkessel entfernt sind, nicht richtig warm werden. „Ist das der Fall, lässt sich die Effizienz der Heizung mit einem hydraulischen Abgleich steigern“, weiß Timo Leukefeld.

Durch einen hydraulischen Abgleich kann sich die Wärme gleichmäßig im Haus verteilen und die Vorlauftemperatur der Heizung abgesenkt werden. Durch die exakte Abstimmung aller Komponenten der Heizungsanlage aufeinander und den Energiebedarf des Hauses wird die Effizienz um bis zu 15 Prozent gesteigert. So können Verbraucher letztlich Heizkosten sparen. Auch die Menge des durchfließenden Heizwassers mithilfe der Thermostatventile wird an den Bedarf der einzelnen Räume angepasst und spart zusätzlich Energie.

Voraussetzung für einen hydraulischen Abgleich ist ein Zweirohr-Heizsystem und Heizkörper mit voreinstellbaren Thermostatventilen oder Rücklaufverschraubungen.

 
 

Tipp 10: Heizungspumpe austauschen

„20 Prozent des Stromverbrauchs eines Hauses entfallen auf die Heizungspumpe. Wer noch eine alte Pumpe in Betrieb hat, sollte sie auf ihre Effizienz hin überprüfen lassen“, sagt Timo Leukefeld. Das Einsparpotential ist enorm. Der Kauf einer neuen Hocheffizienzpumpe amortisiert sich oft schon nach wenigen Jahren. Alte Heizungspumpen benötigen eine Leistung bis zu 100 Watt, da sie nicht drehzahlgeregelt sind. Eine Hocheffizienzpumpe hingegen nur 25 Watt.

 
 

Ein Rechenbeispiel:

Hocheffizienzpumpe Neu Alt
Leistungsaufnahme 25 Watt 130 Watt
Stromverbrauch im Heizzeitraum Okt. - März (184 Tage)* 36 kWh 221 kWh
Jährliche Stromkosten bei 49 ct/kWh 17,64 Euro 108,29 Euro

Kosteneinsparung pro Jahr: 90,65 Euro

Geht man davon aus, dass die neue Heizungspumpe und deren Einbau zusammen etwa 350 Euro kosten, amortisiert sich die Investition nach rund vier Jahren.

 

*Quelle: www.co2online.de/modernisieren-und-bauen/heizungspumpe/

 
 
 

Regine Curth

 
 
 
 
 
 
 

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